Rund 50 Expert*innen tauschen sich über das Potenzial elektrischer Antriebe in der Luftfahrt aus
Frankfurt am Main, 21.09.2022 – Mit dem „European Green Deal“ verfolgt die Europäische Union das Ziel, Treibhausgasemissionen der EU bis 2030 um 55 Prozent gegenüber dem Ausstoß von 1990 zu reduzieren und für Europa bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Auch die Luftfahrtindustrie ist von den geplanten Maßnahmen betroffen. Welches Potenzial hat in diesem Zusammenhang der elektrische Antrieb für die Branche? Ist er eine Option, um den Zielen des European Green Deals näherzukommen?
Gemeinsam mit Boeing Global Services Digital Solutions und Panorama Air ist das Cluster Hessen Aviation der House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH dieser Frage am 15. September 2022 bei der Veranstaltung „Elektrisches Fliegen: Die Zukunft der nachhaltigen Luftfahrt gestalten“ nachgegangen und hat dazu rund 50 Expert*innen am Flugplatz Egelsbach versammelt.
Warum in Egelsbach?
Der Flugplatz Egelsbach ist Standort des ersten von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) zertifizierten elektrischen Flugzeugs, der Pipistrel Velis Electro. Sie ist im Besitz der hiesigen Flugschule Panorama Air und konnte von den Teilnehmenden vor Ort genaustens in Augenschein genommen werden.
Den ersten inhaltlichen Impuls lieferte am Veranstaltungstag Dr. Alexander Zschocke, Projektmanager Power-to-Liquid am im HOLM ansässigen Kompetenzzentrum Klima- und Lärmschutz im Luftverkehr (CENA Hessen). In seinem Vortrag „Elektroflugzeuge: Emissionen, Fluglärm, Sicherheit“ ging er detailliert auf Chancen und aktuelle Grenzen der elektrischen Luftfahrt ein. Das immer wiederkehrende Thema hierbei: die Reichweite.
Dort setzte auch Dr.-Ing. Benedict Götz, Leiter der Gruppe Systemzuverlässigkeit Future Mobility am Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit, im zweiten Vortrag des Tages an. Der Forscher beschäftigt sich intensiv mit der Weiterentwicklung von Batterien und hält eine Reichweite von etwa 800 km, die in Zukunft von rein elektrisch angetriebenen Flugzeugen zurückgelegt werden kann, für realistisch. Voraussetzung hierfür ist neben der kontinuierlichen Steigerung der Batteriekapazitäten auch eine Weiterentwicklung bzw. entsprechende Anpassung im Flugzeugbau.
Der dritte Impuls kam von Laura Leoncini, E-Aviation Business Development bei Eaton GreenMotion in Lausanne. In ihrem Vortrag „Das Henne-Ei-Problem: die Bedeutung von Infrastruktur und Energiewende für die elektrische Luftfahrt“ betonte sie die Wichtigkeit des rechtzeitigen Ausbaus der Ladeinfrastruktur an Flughäfen und Flugplätzen. Einen möglichen Schlüssel, um künftig vor Ort ausreichende Strommengen zur Verfügung zu haben, sieht sie aufgrund großer verfügbarer Flächen an kleineren und größeren Airports im Bereich der Solarenergie.
Zu den Bildern der Veranstaltung
Bei Fragen zu dieser Veranstaltung oder zu künftigen Aktivitäten des Clusters Hessen Aviation steht Clustermanager Niklas Butz gerne zur Verfügung.
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