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Projekte der Innovationsförderung: Ganglinien als Grundlage für eine nachhaltige Parkraumplanung

Frankfurt am Main, 24.08.2020 – Das Land Hessen und die HOLM GmbH unterstützen seit 2014 im Rahmen der hessischen Innovationsförderung innovative Projekte und Vorhaben im Bereich Logistik und Mobilität. Inzwischen sind zahlreiche Ideen aus Mitteln des Landes und unter der Projektträgerschaft der HOLM GmbH und der HA Hessen Agentur GmbH gefördert und viele Projekte abgeschlossen worden. Die Projekte werden hier in loser Folge vorgestellt.

Heute: „Ganglinien als Grundlage für eine nachhaltige Parkraumplanung“, ein Projekt der Frankfurt University of Applied Sciences. Projektleiter Prof. Dr. Tobias Hagen hat unsere Fragen über das Projekt beantwortet.

 

Wie ist die Idee für das Projekt entstanden?

Prof. Dr. Tobias Hagen: Bislang werden spezifische Tagesganglinien der Parkraumnachfrage manuell über Bobachtungsdaten erhoben. Dies ist aufwändig und schnell nicht mehr aktuell. Wir wollen Ganglinien des ruhenden Verkehrs für typische Stadtgebiete und Nachfragegruppen durch die Kombination aus konventionellen sowie neuen, digitalen Methoden ermitteln. Zudem sollen Methoden entwickelt werden, mit deren Hilfe diese automatisiert auf dem jeweils aktuellen Stand gehalten werden können.

Welche Bedeutung hat/hatte die HOLM-Innovationsförderung für das Projekt?

Prof. Dr. Tobias Hagen: Ohne die HOLM-Förderung wäre diese Forschung nicht möglich gewesen, auch wenn die FGSV die Forschung zusätzlich unterstützt. Über die finanzielle Förderung können zum Beispiel neue Datenquellen, wie GPS-Daten oder Mobilfunkdaten, angeschafft werden, um deren Anwendbarkeit für die Ganglinienerstellung zu analysieren.

Welchen Nutzen für Wirtschaft und/oder Wissenschaft/Politik/Gesellschaft sehen Sie für Ihr Projekt?

Prof. Dr. Tobias Hagen: Die Erkenntnisse aus unserem Projekt ermöglichen es Kommunen ihr Parkraummanagement zu verbessern. Eine aktuelle, detaillierte Kenntnis der Parkraumnachfrage ermöglicht eine umfassende und nachfrageorientierte Planung des Parkraumangebots. Weniger Parksuchverkehr führt zu geringeren Emissionen und der MIV profitiert von besseren und maßgeschneiderten Parkraumlösungen.

Was hat Sie am Projekt am meisten überrascht?

Prof. Dr. Tobias Hagen: Überrascht hat uns, dass sowohl in den Kommunen als auch bei den Parkraumbetreibern ein ungenutzter „Datenschatz“ verfügbar ist. Zudem liefern GPS-Daten sehr nützliche Informationen, um auf die Parkraumnachfrage zu schließen.

Wo sehen Sie einen weiteren Forschungs-/Anwendungsbedarf und/oder Einsatzbereich?

Prof. Dr. Tobias Hagen: Weiterer Forschungs- und Anwendungsbedarf besteht hinsichtlich der Nutzung von GPS-Daten sowie Mobilfunkdaten als Datengrundlage für die Ermittlung von Tagesganglinien.

Mit welchen Partnern möchten/wollen Sie das Projekt ggf. fortführen/weiterentwickeln?

Prof. Dr. Tobias Hagen: In unserem Forschungsprojekt arbeiten wir aktuell sehr eng mit einer hessischen Mittelstadt (Oberzentrum) zusammen. Eine enge Zusammenarbeit mit einer Großstadt wird ebenfalls angestrebt.

 

Bild: P. Schäfer | FRA-UAS

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