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Projekte der Innovationsförderung: Duale Radlösung 2.0 – Nutzungsverhalten der Radfahrenden bei dualer Radinfrastruktur durch Befragung

Frankfurt am Main, 04.09.2020 – Das Land Hessen und die HOLM GmbH unterstützen seit 2014 im Rahmen der hessischen Innovationsförderung innovative Projekte und Vorhaben im Bereich Logistik und Mobilität. Inzwischen sind zahlreiche Ideen aus Mitteln des Landes und unter der Projektträgerschaft der HOLM GmbH und der HA Hessen Agentur GmbH gefördert und viele Projekte abgeschlossen worden. Die Projekte werden hier in loser Folge vorgestellt.

Heute: „Duale Radlösung 2.0 – Nutzungsverhalten der Radfahrenden bei dualer Radinfrastruktur durch Befragung“, ein Projekt der Frankfurt University of Applied Sciences. Prof. Dr. Petra Schäfer hat unsere Fragen über das Projekt beantwortet.

 

Wie ist die Idee für das Projekt entstanden?

Prof. Dr. Schäfer: Das Forschungsprojekt „Duale Radlösung 2.0 – Nutzungsverhalten der Radfahrenden bei dualer Radinfrastruktur durch Befragung“ entstand aus dem Vorgängerprojekt „Akzeptanz von dualer Radlösung“. Unter dualen Lösungen versteht die Frankfurt University of Applied Sciences die wahlfreie Führung für den Radverkehr. Also zwei parallel geführte Radinfrastrukturen, bei der sich Radfahrende für eine der beiden angebotenen Infrastrukturen entscheiden können: zum Beispiel zwischen einem Schutzstreifen und dem freien Fahren auf dem Gehweg. In dem Vorgängerprojekt wurde die allgemeine Akzeptanz dieser Führungsformen ermittelt. Durch die angewandte Methodik konnten jedoch nicht die Hintergründe und Vorlieben für die jeweilige Nutzung ermittelt werden. Aus dieser Fragestellung entstand das Projekt „Duale Radlösung 2.0“, in welchem Radfahrende zu den Hintergründen der Nutzungsentscheidung befragt werden.

Welche Bedeutung hat/hatte die HOLM-Innovationsförderung für das Projekt?

Prof. Dr. Schäfer: Die HOLM-Innovationsförderung ermöglicht die Durchführung einer umfassenden Grundlagenforschung. Darüber hinaus kann die Frankfurt University of Applied Sciences – anhand von Befragungen – Nutzer*innenvorlieben und Nutzungshintergründe identifizieren.

Allen voran ist die Förderung notwendig, da das Vorhaben ohne die HOLM-Innovationsförderung nicht durchführbar ist. An der Frankfurt University of Applied Sciences standen für das Vorhaben keine Mittel zur Verfügung. Die Förderung ist auch notwendig, um die Erkenntnisse aus dem Projekt zum Nutzen einer effizienten kommunalen Verkehrsplanung ausbauen zu können.

Welchen Nutzen für Wirtschaft und/oder Wissenschaft/Politik/Gesellschaft sehen Sie für Ihr Projekt?

Prof. Dr. Schäfer: Aus aktuellem Anlass, den drohenden Dieselfahrverboten, der Verkehrswende, dem Demografischen Wandel und dem Klimawandel, ist die Nachfrage nach nachhaltigen und altersunabhängigen Mobilitätsangeboten allgegenwärtig. Radverkehr ist klimaneutral und unterstützt nachhaltige Stadtplanung. Eine Erhöhung des immer heterogener werdenden Radverkehrs ist daher unabdingbar. Duale Radlösungen entstehen meistens um das Sicherheitsempfinden aller Nutzenden gerecht zu werden und dem Radverkehr mehr Raum anzubieten. Durch die aus diesem Projekt gewonnen Erkenntnisse kann die Planung zur Stärkung eines ausgeprägten Bewusstseins für umweltfreundliches Mobilitätsverhalten und zum Wechsel von privater Pkw-Nutzung hin zum Fahrrad forciert werden.

Was hat Sie am Projekt am meisten überrascht?

Prof. Dr. Schäfer: Das Projekt befindet sich derzeit noch in Bearbeitung [zum Zeitpunkt der Beantwortung dieser Fragen]. Die Zwischenergebnisse zeigen jedoch, dass es eine sehr große Resonanz auf das Thema und die Befragungen, Erhebungen und Ergebnisse des Projekts gibt. Die Aspekte „subjektives Sicherheitsempfinden“ und „Geschwindigkeit“ spielen bei der Frage nach der Nutzung die größte Rolle.

Wo sehen Sie einen weiteren Forschungs-/Anwendungsbedarf und/oder Einsatzbereich?

Prof. Dr. Schäfer: Innerhalb der Grundlagenforschung und der Befragungen kristallisiert sich ein weiterer Forschungsbedarf heraus. Dieser bezieht sich auf die Übertragbarkeit auf andere Städte und die Ausarbeitung allgemeingültiger Lösungen.

Mit welchen Partnern möchten/wollen Sie das Projekt ggf. fortführen/weiterentwickeln?

Prof. Dr. Schäfer: Im Rahmen der Ausarbeitung eines Handlungsleitfadens für die Umsetzung dualer Lösungen in der Praxis wäre eine Zusammenarbeit mit dem ADFC und der Stadt Frankfurt wünschenswert.

 

Projekte der Innovationsförderung: Duale Radlösung 2.0 – Nutzungsverhalten der Radfahrenden bei dualer Radinfrastruktur durch Befragung